Mittwoch, November 28, 2007

Umfrage

Die Berliner Stadtbibliothek Treptow-Köpenick führt in der Zeit vom 3. bis 8. Dezember eine Umfrage durch, die sich speziell an Nichtnutzer richtet, um deren Wünsche und Anforderungen zu erfahren. Beteiligt sind auch Studierende der Berliner Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Eine rege Teilnahme möglichst vieler Bürger ist dabei natürlich sehr wichtig.
Den Hintergrund bilden u.a. die Sparvorhaben des Bezirks Treptow-Köpenick, dem leider etliche Stadtteilbibliotheken zum Opfer fallen werden. Alternativ wird daher auch über einen neuen Standort in der Nähe des S-Bahnhofs Schöneweide nachgedacht, an dem die Bestände der zu schließenden Bibliotheken zusammengeführt werden könnten. Zudem wäre die infrastrukturelle Lage dort viel günstiger. Das ist jedoch sehr vage (inoffizielle) Zukunftsmusik.
Aber: die Hoffnung stirbt zuletzt, wie es so schön heißt.

DNB startet 2008 Sammlung von Netzpublikationen

Ab 2008 soll es nun ernst werden mit dem 2006 gesetzlich beschlossenen Auftrag der Deutschen Nationalbibliothek zur Sammlung von Netzpublikationen. Zunächst soll - in einer ersten Testphase mit ausgewählten Partnern - mit Monographien begonnen werden. Allerdings sind vor allem auf Verlegerseite noch viele - nicht nur technische - Aspekte unklar. Auf der gestrigen Informationsveranstaltung, die der Verleger-Ausschuss des Börsenvereins und der DNB gemeinsam ausrichteten, standen deshalb noch einmal Fakten und Diskussionen im Mittelpunkt. Fazit: die Verlage wünschen sich endlich eindeutige Entscheidungen seitens der DNB.
Den Verlagen nur etwas zu diktieren, liegt der DNB jedoch fern, wie Schwens immer wieder durchblicken ließ. Die DNB wolle einen gemeinsamen Nenner finden, agiere nach dem Motto: minimaler Aufwand bei maximaler Wirkung.

via börsenblatt online

Montag, November 26, 2007

NDR verwendet Creative-Commons-Lizenzen

Der NDR ist offenbar als einer der ersten öffentlich-rechtlichen Sender im Zeitalter des web2.0 angekommen:
Im Rahmen eines Pilotprojekts stellt er ausgewählte Beiträge seines Medien-Magazins Zapp und der Satire-Sendung Extra 3 unter einer Creative-Commons-Lizenz zur Verfügung. Das heißt: Nutzungsrechte können flexibler als bisher gehandhabt werden. Die Internet-User dürfen die Beiträge vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen, wenn sie drei Bedingungen einhalten: Der NDR muss als Urheber genannt werden, eine kommerzielle Nutzung der Inhalte oder eine Bearbeitung ist nicht erlaubt.


Bleibt abzuwarten, ob irgendwann alle Inhalte verfügbar gemacht werden und ob dieser erfreuliche Schritt Nachahmer findet...

Freitag, Oktober 26, 2007

Eine zentrale Bibliotheks-Entwicklungsagentur?

Die Rede des Bundespräsidenten scheint in den Medien offensichtlich einiges aufzuwirbeln, wenn sogar der Perlentaucher seinem heutigen Medienticker die Überschrift "Bibliothekssterben" gibt. Im Newsletter selbst findet sich dann der Hinweis auf ein Interview von Claudia Lux mit dem Deutschlandradio Kultur. Darin fordert Frau Lux
"eine Bibliotheks-Entwicklungsagentur, die sich genau auf der Bundesebene darum kümmert. Wir haben sehr gute Strukturvorschläge dazu gemacht. Und ich glaube, das ist auch ein Schritt, um einfach das neue an Bibliotheken, das, was wir heute machen und was in allen Bereichen der Gesellschaft wichtig ist, auch in allen Bereichen der Politik wichtig ist, mit Bibliotheken zu nutzen. Also Bibliotheken werden auch zu wenig für Planungen genutzt, zum Beispiel Migranten, Integration, oder für Informationen über Krankheiten, andere Dinge. Wir haben so viele Bereiche, wo auch alle Arten von Bibliotheken genutzt werden können. Man baut immer wieder neue Infrastrukturen auf. Das ist nicht nötig."

Das ist schon alles sehr richtig, aber irgendwie natürlich alter DBI-Wein in neuen Schläuchen. Und täglich grüßt das Murmeltier...

Donnerstag, Oktober 25, 2007

Bibliotheksquiz

Auf der ARD-Homepage kann man - wahrscheinlich anlässlich der Wiedereröffnung der Anna Amalia Bibliothek in Weimar - ein kleines Bibliotheksquiz spielen. Leider sind es nur 5 Fragen, aber als kleine morgendliche Lockerungsübung ist es sicher auch für die Frauen und Männer vom Fach geeignet... :-)

Montag, Oktober 01, 2007

Digitalisierung der Neuen Deutschen Biographie

Die DFG hat die Digitalisierung der Neuen Deutschen Biographie, des biografischen Grundlagenwerkes des deutschen Kulturraums, durch die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und die Bayerische Staatsbibliothek im Rahmen eines 2-jährigen Projektes bewilligt.
Durch das Digitalisierungsprojekt soll die Neue Deutsche Biographie als deutschsprachiges Standardwerk sukzessive erweitert und dauerhaft neben vergleichbaren Nationalbiographien wie dem Oxford Dictionary of National Biography im WWW etabliert werden. Die Erweiterung um die PND übertrifft deren digitalen Standard sogar. Die im Alphabet noch ausstehenden fünf Bände der NDB – gerade ist Band 23 (Karl Schinzel – Eduard Schwarz) mit weiteren 820 Artikeln erschienen – werden von der NDB-Redaktion parallel bis 2017 vorgelegt. Dank des Entgegenkommens des Verlages Duncker & Humblot können sie 18 Monate nach Erscheinen in das digitale Angebot integriert werden.

Den Schlüssel für die Recherche der rund 26.300 Artikel der ADB und der ca. 20.000 Artikel der NDB stellt das bereits jetzt online verfügbare digitale ADB & NDB-Register dar. Dann wird auch eine Volltext- und Formularsuche für alle Artikel von ADB und NDB möglich sein.



via Börsenblatt Online und BAdW

Portal Zeno.org offiziell gestartet

Zeno.org bezeichnet sich selbst als


die größte Online-Bibliothek im deutschen Sprachraum.

Angeboten werden digitale Inhalte aus den Bereichen Literatur, Kultur und Kunst, aber auch allgemeine Nachschlagewerke und Lexika.


Für den Literaturwissenschaftler besonders interessant dürfte die Einbindung verschiedener Angebote der Digitalen Bibliothek sein, die bislang nur über CD/DVD zugänglich waren. Dabei wurde die Struktur der Digitalen Bibliothek übernommen, bei der es möglich ist, nach einzelnen Autoren, Werken oder Textstellen zu suchen.


via Infobib

Donnerstag, September 06, 2007

Open Access und die Bibliotheken

Mit dieser Frage beschäftigt sich Prof. Dr. Gabriele Beger in einem Interview auf der Plattform www.checkpoint-elearning.de. Im Mittelpunkt steht neben Veränderungen für das E-Learning durch Open Access und dessen finanziellen Vor- und Nachteilen auch die Frage, ob Bibliotheken der Zukunft ihre Kunden nur noch online bedienen werden:



Prof. Dr. Gabriele Beger: Diese Frage musste ich schon oft beantworten und ich kann sie auch heute mit gutem Gewissen verneinen. Das Leistungspektrum der Bibliotheken bedient sich zunehmend der netzbasierten Anwendungen, so dass eine Bibliothek faktisch immer geöffnet ist, aber die vorhandenen Millionen umfassenden analogen Medien und das notwendige hypride Nutzen aller Quellen wird stets auch einen Bibliotheksbesuch notwendig machen. [...] Nicht zuletzt ist die Bibliothek ein Ort des Lernens, der Beratung und der Kommunikation.

via infobib

Mittwoch, August 22, 2007

Die Bibliothek des Jahres in der Presse

In der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung findet sich ein Artikel zur Bibliothek des Jahres, der Gefangenenbücherei der JVA Münster.
Nur einmal in der Woche dürfen die Gefängnisinsassen für zehn bis fünfzehn Minuten ihre Bibliothek unter Aufsicht in kleinen Gruppen besuchen, die Abteilungen bleiben dabei unter sich, um unerwünschte Kontakte und Konfliktpotenzial zu vermeiden. Zwar gibt es Kataloge, um eine Vorauswahl zu treffen, doch führte das lange dazu, dass viele Bücher kaum in die Hand genommen wurden, weil ihr bloßer Titel niemanden ansprach. "Seit wir die Präsentation verbessert haben und die Themen klarer sind, probieren Insassen viel häufiger Neues aus", berichtet Gerhard Peschers, seit fünfzehn Jahren Bibliothekar der JVA Münster.

Gelobt wurde die Bibliothek unter seiner Leitung auch für ihre konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Gefangenen. Zensur gibt es - internationalen Richtlinien folgend - kaum: "Wie aus jeder öffentlichen Bibliothek sind links- und rechtsradikale Literatur ausgeschlossen; außerdem Sektenschriften, Pornografisches und natürlich Anleitungen zum Waffenbau." Doch es gibt keine indirekte Einflussnahme, kein Anempfehlen von moralisch wertvoller Literatur.

Dienstag, August 07, 2007

Bibliothek des Jahres 2007

Zur Bibliothek des Jahres 2007 wurde die Gefangenenbücherei der JVA Münster gekürt. Sie verwies dabei unter anderem die Universitätsbibliothek Karlsruhe und die Stadtbibliothek München auf die Plätze.
In der Begründung für die Wahl der Gefangenenbücherei heißt es:
Die Gefangenenbücherei der JVA Münster wurde als "Bibliothek des Jahres 2007" ausgezeichnet, weil es der Bücherei gelingt, unter ganz besonderen Bedingungen und mit spezieller Aufgabenstellung einen hervorragenden Beitrag zur Integration durch Kultur und Bildung zu leisten. Mit der 2005 vorgenommenen Kernsanierung und Neukonzeption durch das Architektenbüro Bolles & Wilson hat die farbenprächtige Bücherei einen Qualitätssprung geschafft. Sie ist eine vorbildliche Einrichtung der sozialen Bibliotheksarbeit, die sich in optimaler Weise konsequent an den Bedürfnissen ihrer Zielgruppe ausrichtet und so als kreativer Impulsgeber für andere Gefangenenbibliotheken wirkt.

Darüber hinaus haben vor allem die Aktualität des Bestandes, seine intensive Vermittlung und die vielfältige und nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit der Gefangenenbücherei die Jury überzeugt. Der Preis wird am 24. Oktober, am Tag der Bibliotheken, feierlich in Münster verliehen.


Mit dieser Entscheidung rückt der DBV eine Einrichtung in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, die der in letzter Zeit wieder vermehrt diskutierten "Sozialen Bibliotheksarbeit" zuzuordnen ist. Deshalb sei an dieser Stelle auf die Publikation "Zugang für Alle - Soziale Bibliotheksarbeit in Deutschland", zu der auch Gerhard Peschers (Fachstelle Gefangenenbüchereiwesen JVA Münster, DBV Sektion 8) einen Artikel beigesteuert hat, und auf die sich daran anschließende Podiumsdiskussion "Wann ist Bibliotheksarbeit sozial? Versuch einer Neubestimmung" auf dem vergangenen Bibliothekskongress in Leipzig verwiesen.

Freitag, Juli 13, 2007

Microsoft in der Dateiformat-Falle

Dass Dateiformate digitaler Daten irgendwann nicht mehr lesbar sein könnten, stellt eines der Hauptprobleme bei deren Langzeitarchivierung dar. Die Tatsache, dass es sich oft um proprietäre Formate handelt, erschwert die Archivierung zusätzlich. Deshalb hat Microsoft vor kurzem den britischen National Archives angeboten, bei der Migration älterer proprietärer Dateiformate in aktuelle behilflich zu sein - und sich ein Eigentor geschossen:


Die auf den ersten Blick noble Unterstützung geriet aber schell unter die kritische Lupe bekannter digitaler Bürgerrechtler wie Georg Greve und Joachim Jakobs von der Free Software Foundation Europe. Diese weisen nun mit Recht darauf hin, dass Microsoft der Hauptverursacher des Problems sei. Eine Benutzung von offenen Formaten wie ".odf" hätte das Problem erst gar nicht entstehen lassen. Statt dessen versucht der Redmonder Riese derzeit, ein eigenes "offenes" Format zum Standard adeln zu lassen.

Das Angebot von Microsoft verwandelt sich nun in eine PR-Falle und selbst die BBC fragt: Warum weigert sich Microsoft konsequent, an vorhandenen Standardisierungsverfahren teil zu nehmen?


via gmx.de, testticker.de

Dienstag, Juli 10, 2007

BID erarbeitet Strategiepapier "Bibliotheken 2012"

So meldet es heute das Bibliotheksportal knb. Anknüpfend an das Strategiepapier "Bibliothek 2007" sollen konkrete Forderungen für die Öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland formuliert werden. Auch das neue Papier richtet sich in erster Linie an PolitikerInnen und Unterhaltsträger der Bibliotheken.


Das Konzept soll das Potential der Bibliotheken zur Lösung aktueller gesellschaftlicher Fragen deutlich machen und gleichzeitig benennen, welche Voraussetzungen und Standards erfüllt sein müssen, damit sie ihren Beitrag dazu leisten können.

Nachdem zunächst ein Entwurf erarbeitet und mit Experten abgestimmt wird und dieser Entwurf dann Anfang 2008 den bibliothekarischen Fachgremien zur Diskussion gestellt werden soll, wird das fertige Papier voraussichtlich auf dem Bibliothekartag in Mannheim 2008 der Öffentlichkeit präsentiert. Unter dem Vorsitz der BID-Sprecherin Barbara Lison sind an der Umsetzung VertreterInnen von DBV, VDB, DGI und BIB beteiligt.

Donnerstag, Juni 14, 2007

Bibliotheksspiel Letterheinz


Dass man Informationen rund um die Benutzung einer Bibliothek auch spielerisch vermitteln kann, beweist die UB Frankfurt am Main mit ihrem Letterheinz (seit April online). Der kleine Kerl sammelt gegen die Uhr Informationen in den Bücherregalen und muss sich dabei gegen allerlei "Feinde" wie Spinnen, Geister und sogar Bibliotheksstaub behaupten. Manchmal ganz schön knifflig, aber höchst unterhaltsam und ganz nebenbei sehr informativ.

Freitag, Juni 08, 2007

Freie Netze. Freies Wissen.


Das Buch "Freie Netze. Freies Wissen." beschäftigt sich mit den verschiedenen Anwendungsbereichen von Freien Netzen und Freiem Wissen.
"In jedem der neun Kapitel kommen in Interviews Menschen wie Lawrence Lessig oder Richard Stallman zu Wort, die mit dem Thema als ExpertInnen, PionierInnen oder unmittelbar Betroffene zu tun hatten oder haben."

Die Schreibweise ist vielleicht an manchen Stellen etwas polemisch, aber die behandelten Gegenstände wie Creative Commons, Urheberrecht, Copy Left oder Open Access werden informativ und verständlich beschrieben. Die Homepage verfügt darüber hinaus über ein Blog, in dem u.a. Ankündigungen zu Veranstaltungen im Bereich Freier Zugang zum Wissen gemacht werden.


via Duftender Doppelpunkt

Donnerstag, Juni 07, 2007

Zu viele Bibliotheken?

Stadtbibliothek Treptow-Köpenick von Berlin

So titelt (PDF, S. 3) die Lokalausgabe für Treptow des Berliner Abendblattes und berichtet vom Kampf der Treptower Bürger gegen die Schließung der Bibliothek des "Ratz-Fatz". Diese Bibliothek soll bereits in diesem Jahr geschlossen werden statt 2010, wenn in Köpenick eine neue Mittelpunktsbibliothek öffnet. Dabei wird die Bibliothek rege genutzt:
Eine Lehrerin der Grundschule an der Feuerwache schilderte, dass die Kinder eine Doppelstunde in der Bibliothek verbringen, um ihre Lesefertigkeit zu verbessern und selbstständig neue Bücher zu erkunden.

Im Moment existieren im Bezirk Treptow-Köpenick noch 13 Bibliotheken und eine Fahrbibliothek, von denen laut Bezirksstadtrat Simdorn zur Umsetzung der Einsparungen 4 zu schließen wären. Hintergrund ist die vor kurzem bekanntgewordene Feststellung des Landesrechnungshofs, dass Berlin im Bereich der Bibliotheken sparen könne. Das Beispiel des Bezirks Treptow-Köpenick zeigt leider, wie schnell solche unreflektierten und an puren Zahlen orientierten Vorschläge, wie der des Landesrechnungshofs, zur Einsparung aufgegriffen werden und welchen Schaden sie damit anrichten.
Der Ausschuss für Bürgerdienste und Bildung der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick hat sich zumindest einstimmig gegen die Schließung der Bibliothek im "Ratz-Fatz" ausgesprochen: "Nun hat die Bezirksverordnetenversammlung das Problem auf dem Tisch."

Dienstag, Juni 05, 2007

Googles Volltextsuche auf Verlagsseiten

Google ermöglicht seit gestern seinen Verlagspartnern den Einsatz der Google Buchsuche direkt von den Verlagsseiten aus. Dabei können die Verlage die Volltextsuche gezielt einsetzen, um ihren Kunden die Suche nach mehr Büchern im Internet zu erleichtern.
Die Ergebnisseiten sind kostenlos und werden von Google gehostet, teilt das Unternehmen mit. Verlage können die Suche nur auf die Titel beschränken, die sie selber innerhalb der Google Buchsuche anbieten. Außerdem könnten Verlage mittels des „Dieses Buch kaufen“-Links, der auf ihre Online-Shops führt, aus nach Büchern stöbernden Internetnutzern Kunden machen.


Die Verlage McGraw-Hill, Cambridge University Press, Transaction Publishers und Seven Stories haben das Feature bereits integriert.

via Börsenblatt Online

Montag, Juni 04, 2007

SPIEGEL-Gespräch – live in der Uni


Im Rahmen dieser vom Spiegel im April gestarteten Gesprächsreihe findet am Mittwoch, 06.06., an der Humboldt Universität zu Berlin um 19:30 Uhr im Audimax ein Gespräch über Rüdiger Safranskis neues Buch „Die Romantik – eine deutsche Affäre“ statt.
Mit seinem neuen Buch „Die Romantik – eine deutsche Affäre“ bringt er Licht in eine der bedeutendsten Epochen der deutschen Geistesgeschichte, die häufig missverstanden wurde. Er entdeckt, dass die genialen und stürmisch-subjektiven Aufbrüche um Fichte, Schlegel, Schelling eine unabgeschlossene Geschichte sind, und eine sehr deutsche dazu. Waren die romantischen Genies die ersten 68er? Darüber spricht SPIEGEL-Redakteur Matthias Matussek mit dem Schriftsteller.

via presse-hu

Samstag, Juni 02, 2007

Wissen und Eigentum

Unter diesem Titel ist ein Sammelband von Jeanette Hofmann (Hrsg.) mit 15 Beiträgen erschienen, die einen Überblick über die sich wandelnde Beziehung zwischen Wissen und Eigentum geben. Der Sammelband kann über die Bundeszentrale für politische Bildung bezogen werden, und zwar in Buchform und als Download unter einer CC-Lizenz. Unter den Autoren sind so bekannte Namen wie Volker Grassmuck oder Bernd Lutterbeck, die Spannweite der Beiträge reicht von historischen und theoretischen Aspekten über technische Maßnahmen bis hin zu Kulturindustrie und Marktinteressen:
I. Einleitung
JEANETTE HOFMANN / CHRISTIAN KATZENBACH: Einführung
JAMES BOYLE: Eine Politik des geistigen Eigentums: Umweltschutz für das Internet?

II. Geschichte und Theorie
THOMAS DREIER / GEORG NOLTE: Einführung in das Urheberrecht HANNES SIEGRIST: Geschichte des geistigen Eigentums und der Urheberrechte. Kulturelle Handlungsrechte in der Moderne
KLAUS GOLDHAMMER: Wissensgesellschaft und Informationsgüter aus ökonomischer Sicht

III. Technische und rechtliche Strukturen
TILL KREUTZER: Das Spannungsfeld zwischen Wissen und Eigentum im neuen Urheberrecht
CORINNA HEINEKE: Adventure TRIPS – Die Globalisierung geistiger Eigentumsrechte im Nord-Süd-Konflikt
VOLKER GRASSMUCK: Wissenskontrolle durch DRM: von Überfluss zu Mangel

IV. Kunst und Kulturg ter
FRIEDEMAN KAWOHL / MARTIN KRETSCHMER: Von Tondichtern und DJs – Urheberrecht zwischen Melodieneigentum und Musikpraxis
HEIKE ANDERMANN / ANDREAS DEGKWITZ: Zirkulation wissenschaftlicher Information in elektronischen Räumen

V. Märkte und Geschäftsmodelle
JOSCHA WULLWEBER: Marktinteressen und Biopiraterie – Auseinandersetzungen um das „grüne Gold der Gene“
JOHANN CAS UND WALTER PEISSL: Datenhandel – ein Geschäft wie jedes andere?
ROBERT A. GEHRING: FOSS, die Firma und der Markt

VI. Ausblick
FELIX STALDER: Neue Formen der Öffentlichkeit und kulturellen Innovation zwischen Copyleft, Creative Commons und Public Domain
BERND LUTTERBECK: Die Zukunft der Wissensgesellschaft

via Duftender Doppelpunkt

Donnerstag, Mai 10, 2007

Geisteswissenschaften to go - Wie populär dürfen geisteswissenschaftliche Themen sein?

Da wir ja immernoch das Jahr der Geisteswissenschaften schreiben, fand vor diesem Hintergrund gestern die Veranstaltung "Geisteswissenschaft trifft Feuilleton" im Maxim-Gorki-Theater hier in Berlin statt. Die Geisteswissenschaften leiden bekanntermaßen nicht nur unter einem ständigen Rechtfertigungsdruck, sondern sie haben auch nach wie vor ein Darstellungsproblem, das Luca Giuliani, neuer Rektor des Berliner Wissenschaftskollegs, anekdotenhaft so darstellt:
Wenn er darüber spreche, Archäologe zu sein, komme immer gleich die Gegenfrage: "Wo graben Sie denn?" Neunzig Prozent der archäologischen Forschung haben aber nun einmal nichts mit Ausgrabungen zu tun.

Nur am Rande: dies gilt gleichermaßen für die Germanistik: ich weiß nicht, wie oft ich schon versuchen musste zu erklären, was man mit einem solchen geisteswissenschaftlichen Studium später macht.
Alles in allem konstatieren die Autoren der Artikel in der taz und der FR, dass es ja schonmal positiv sei, dass nicht von der Krise dieses Wissenschaftsbereichs, sondern "nahezu ressentimentfrei über die Gegenwart und Zukunft der Geisteswissenschaft gesprochen wurde" (FR). Trotzdem: Dirk Knipphals hält in der taz fest: "Wie Leute, die sich noch nicht einmal auf gemeinsame Themen einigen können, die Gesellschaft zusammenhalten sollen, möchte man einmal eingehender erklärt bekommen."

P.S.: Und wieder die üblichen Klischees: Es liegt offensichtlich im Trend, "bei den Chefposten der großen Kulturinstitutionen (Marbach, Stiftung Preußischer Kulturbesitz) den Typ Bibliothekar durch den Typ "Macht was her" auszutauschen. Ohne Showqualitäten geht es nicht mehr. (taz)"

Mittwoch, April 25, 2007

RSS: einfach und kompakt erklärt

In einem kleinen Video erklärt (und visualisiert) Steven M. Cohen, warum die Nutzung von RSS-Feeds eine enorme Zeitersparnis mit sich bringt und wie das Ganze eigentlich funktioniert. Kompaktes Wissen anschaulich in wenigen Minuten. Sehenswert! via netbib

Mittwoch, April 11, 2007

Neue Zeitschriften zum Thema Hörbücher

Bereits auf der Buchmesse in Leipzig wurde mit dem Hörbuch-Report eine neue Hörbuch-Zeitschrift gestartet, nun kommt mit dem Magazin HörBücher eine weitere hinzu. Auf der Homepage kann man sich die komplette Nullnummer blätternd ansehen (grafisch schön umgesetzt, erfordert aber Flash 7). (via hoerothek.de)

Digitalisierung deutscher Bibliotheken

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft will 10 bis 20 Mio. Euro jährlich für die Digitalisierung der Bestände in wissenschaftlichen Bibliotheken bereitstellen, meldet Spiegel-Online. Die DFG sieht sich allerdings nicht als Konkurrent des Google-Projekts, sondern plant Absprachen um doppelte Digitalisierungen zu vermeiden:
Ohnehin sind die bislang realisierten Projekte auf Google angewiesen. Denn eine zentrale Seite, über die sämtliche Projekte zugänglich sein sollen, befindet sich erst im Aufbau. Über das Zentrale Verzeichnis digitaler Bücher sollen später auch die Bücher der Bayerischen Staatsbibliothek zur Verfügung stehen.

Dienstag, April 10, 2007

Big Brother, DSDS & co.

In seinem Artikel "Wählt die Nulpe" bringt Frank Patalong die ultimative Definition für alle TV-Formate álà Big Brother, DSDS & co:

"die sozialdarwinistisch angehauchte, auf Selbstprostitution und fröhlichem Fremdschämen basierende "Guck-mal-was-ich-besser-als-die-doofen-Anderen-kann"-Show"

Treffender kann man es nicht sagen!

Montag, April 02, 2007

Paul Watzlawick gestorben

Der Kommunikationswissenschaftler und Autor der berühmten "Anleitung zum Unglücklichsein" Paul Watzlawick ist tot. Er starb bereits am 31.03.2007 nach schwerer Krankheit in seiner Wunschheimat Kalifornien. Als Kommunikationswissenschaftler prägte Watzlawick die einprägsame Formel "Man kann nicht nicht kommunizieren."

Die (S)Checkliste von Druckfrisch

Für alle, die nicht erst mit den Eulen schlafen gehen, hier die Zusammenfassung der Kommentare zur Spiegel-Bestsellerliste Belletristik von Denis Scheck in der Sendung Druckfrisch (01.04.2007):

Verriss
  • Platz 10: Tatjana Gräfin Dönhoff und Gabriela Sperl: "Die Flucht"
  • Platz 8: Tommy Jaud: "Resturlaub "
  • Platz 7: Peter Hoeg: "Das stille Mädchen"
  • Platz 3: J.R. Moehringer: "Tender Bar"
Lob
  • Platz 9 Andreas Eschbach:"Ausgebrannt"
  • Platz 6 : Fred Vargas: "Die dritte Jungfrau"
  • Platz 5: Marina Lewycka: "Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch"
  • Platz 4: Daniel Kehlmann: "Die Vermessung der Welt"
  • Platz 2: Eoin Colfer: "Artemis Fowl: Die verlorene Kolonie"
  • Platz 1: Andrea Maria Schenkel: "Tannöd"

Online wird besser gelesen

Das ist eine interessante Wendung: Dass man Texte am Bildschirm nämlich besser lesen kann als in der Zeitung, fand jüngst eine Studie des Poynter Institutes im Auftrag der American Society of Newspaper Editors heraus. Demzufolge würden die Online-Artikel häufiger zu Ende gelesen als die Print-Variante in Zeitungen. Entscheidend war dabei auch, welches Format die Zeitung hat und ob der Artikel auf der nächsten Seite weiterging oder nicht.
Damit gerät ein lang gehegtes Vorurteil gegenüber E-Books u.ä. ins wanken, dass diese Formen wegen ihrer schlechteren (weil anstrengenderen) Lesbarkeit weniger Zuspruch fänden.

Montag, März 19, 2007

Live vom Bibliothekskongress 2007

Ein kurzer Gruß vom Bibliothekskongreß in Leipzig, der heute anstrengend, weil unorganisiert, begonnen hat. Dafür war der erste Vortrag zum Thema Urheberrecht spannend, da kommt einiges auf uns zu....

Donnerstag, März 01, 2007

Geisteswissenschaften an Technischen Universitäten

In seinem Artikel "Bitte schaden Sie der Technik" fordert Wolf Lepenies die Gesisteswissenschaften auf, sich im Zeitalter des Web 2.0 neu zu positionieren:

Heute wäre über die Seele im Zeitalter des Internet nachzudenken, über den Menschen in der Ära von Google, von Web 2.0 und „Second Life“ – der virtuellen 3D-Welt, in welcher wir uns eine alternative Existenz aufbauen können. Es ist höchste Zeit, den Ort der Geisteswissenschaften in Technischen Universitäten neu zu bestimmen. Unzeitgemäß ist es, sie dort vom Platz zu stellen.